31.01.2019 11:30 | CLEVIS Consulting | Arbeit & Beruf
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Fachkräftemangel hausgemacht? / "Future Talents Report" in Berlin vorgestellt - Arbeitgeber verlieren junge Nachwuchskräfte, die bereits im Unternehmen arbeiteten, weil sie den Kontakt verspielen
Berlin (ots) - Deutsche Arbeitgeber beklagen zwar den
Fachkräftemangel, vernachlässigen allerdings die Kontaktpflege zu
jungen Talenten, die bereits im Unternehmen ein Praktikum geleistet
haben. Das ist ein Ergebnis des aktuellen "Future Talents Report",
den die Unternehmensberatung CLEVIS Consult heute im Rahmen des
"Future Talents Forum 2019" in Berlin vorstellte. Für ihre Studie, in
den letzten acht Jahren als CLEVIS Praktikantenspiegel
veröffentlicht, wurden 7.664 Talente befragt. Demnach sind 90% der
Berufsstarter nach dem ersten Kennenlernen eines Arbeitgebers im
Rahmen eines Praktikums an einer Stelle interessiert. Diese
Rekrutierungschance verpassen allerdings 49% der Unternehmen, indem
sie keinen Kontakt zu ihren ehemaligen Praktikanten halten. In
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) liegt der Anteil gar
bei alarmierenden 61%.
Kontakt zu Talenten bricht oft bereits am letzten Arbeitstag ab
In vielen Unternehmen beginnt der Abbruch des Kontaktes zu den
"Future Talents" bereits in den letzten Tagen eines Praktikums. Denn
nur in 40% der Fälle endet das Arbeitsverhältnis mit einem
abschließenden Feedbackgespräch. Auch Alumni-Netzwerke als
Kontaktpflege-Tool sucht man in Zeiten der Digitalisierung in den
meisten Unternehmen vergebens. Nur jede zehnte Nachwuchskraft wird
über ein solches an den Arbeitgeber gebunden. In den besonders
gefragten MINT-Fächern ist es sogar nur jede zwanzigste
Nachwuchskraft. Auch die Gelegenheit talentierte Absolventen über
Abschlussarbeiten zu binden, nutzen wenige Arbeitgeber - jeder
sechste Konzern und nur 10% der KMU´s.
"Die Kommunikation zu jungen Talenten auf dem deutschen
Arbeitsmarkt ist besorgniserregend schlecht. Zwar unternehmen
Arbeitgeber erhebliche Anstrengungen, um sie während eines Praktikums
von sich zu überzeugen. Allerdings operieren sie anschließend nach
dem Motto ´Aus den Augen aus dem Sinn´. So drängt sich der Eindruck
auf, dass der oft beklagte Fachkräftemangel auch ein hausgemachtes
Problem vieler Unternehmen ist", so Kristina Bierer von CLEVIS
Consult, dem Betreiber der Studie.
Überstunden schon in der Kennenlernphase - auch in Mangelberufen
Ob junge Talente zufrieden mit ihrem Praktikum sind, hängt in
erster Linie mit der Anleitung ihres Arbeitsverhältnisses zusammen.
Hier gilt: Wer zufrieden mit seiner Führungskraft ist, kann sich auch
eine erneute Bewerbung beim jeweiligen Unternehmen vorstellen. Im
Umkehrschluss ist der Anteil derjenigen, die sich nicht noch einmal
bei einem Arbeitgeber bewerben würden vor allem dann groß, wenn
schwache Führungsarbeit geleistet wurde. Ein Risiko stellt zudem die
fehlende Flexibilität in Sachen Arbeitszeit dar. So leistet derzeit
jeder dritte Praktikant Überstunden. In vielen Mangelberufen ist der
Anteil sogar noch höher. 40% der Maschinenbauer, 41% der
Wirtschaftsingenieure und gar 52% der Chemiker arbeiten demnach schon
in der beruflichen Kennenlernphase zwischen Arbeitgeber und -nehmer
länger als acht Stunden täglich. "Wir haben festgestellt, dass die
Zufriedenheit mit einem Praktikum sinkt, je höher der Anteil der
Überstunden ist. Demgegenüber steht das ausgeprägte Bedürfnis der
Generation Z nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Diesen Spagat
sollten Arbeitgeber beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle
schon in der beruflichen Orientierungsphase bewältigen", so Kristina
Bierer.
Konzerne zahlen ein Fünftel mehr als KMU´s
Die Bezahlung der "Future Talents" unterscheidet sich indes je
nach Unternehmensgröße. Während in Konzernen durchschnittlich
1.318,75 Euro brutto monatlich gezahlt werden, sind es in den KMU´s
1.087,36 Euro. Im Durchschnitt verdienen Praktikanten in Deutschland
nach diesen zahlen 92 Euro weniger als noch im Vorjahr. Immerhin: 93%
aller Praktika werden vergütet. Allerdings ist die Vergütung kein
entscheidender Zufriedenheitsfaktor in der beruflichen
Orientierungsphase. Hier stehen das Lernpotential, die
Aufgabengestaltung und der positive Einfluss des Arbeitsverhältnisses
auf den Lebenslauf ganz vorne.
Über die Studie
Für den "Future Talents Report" wurden im Zeitraum von Mai bis
November 2018 7.664 Teilnehmer befragt, die einen Fragebogen von 74
Fragen rund um ihre Praktikumserfahrung beantworteten. Dabei ging es
um die Merkmale des jeweiligen Arbeitsverhältnisses, die
Arbeitgeberqualität, das Markenimage sowie demografische Daten.
Über CLEVIS Consult
Die CLEVIS GmbH steht für deutschlandweit einzigartige Expertise
in allen Fragen zum Thema Future Talents. In der größten deutschen
Studienreihe mit Fokuszielgruppe Talente von morgen wurden bisher
mehr als 55.000 Praktikanten und Werkstudenten zu ihren
Einschätzungen der Arbeitgeberqualität und Arbeitgeberattraktivität
befragt. Auf Basis von fast zehn Jahren detaillierter Studienarbeit
bietet die CLEVIS GmbH mit dem Future Talents Report den deutschen
Arbeitgebern die relevanten Antworten zum erfolgreichen Umgang mit
der Generation Y und Z, um die Talente von morgen schon heute für das
eigene Unternehmen gewinnen zu können. Für Absolventen, angehende
Praktikanten und Werkstudenten ist ein durch die CLEVIS GmbH
verliehenes Arbeitgebersiegel zur unabhängigen, anerkannten
Auszeichnung eines Top-Arbeitgeber geworden.
Pressekontakt:
STAMMPLATZ Kommunikation
Sascha Theisen
theisen@stammplatz-kommunikation.de
Tel. 0175/2453512
Original-Content von: CLEVIS Consulting, übermittelt durch news aktuell
Fachkräftemangel, vernachlässigen allerdings die Kontaktpflege zu
jungen Talenten, die bereits im Unternehmen ein Praktikum geleistet
haben. Das ist ein Ergebnis des aktuellen "Future Talents Report",
den die Unternehmensberatung CLEVIS Consult heute im Rahmen des
"Future Talents Forum 2019" in Berlin vorstellte. Für ihre Studie, in
den letzten acht Jahren als CLEVIS Praktikantenspiegel
veröffentlicht, wurden 7.664 Talente befragt. Demnach sind 90% der
Berufsstarter nach dem ersten Kennenlernen eines Arbeitgebers im
Rahmen eines Praktikums an einer Stelle interessiert. Diese
Rekrutierungschance verpassen allerdings 49% der Unternehmen, indem
sie keinen Kontakt zu ihren ehemaligen Praktikanten halten. In
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) liegt der Anteil gar
bei alarmierenden 61%.
Kontakt zu Talenten bricht oft bereits am letzten Arbeitstag ab
In vielen Unternehmen beginnt der Abbruch des Kontaktes zu den
"Future Talents" bereits in den letzten Tagen eines Praktikums. Denn
nur in 40% der Fälle endet das Arbeitsverhältnis mit einem
abschließenden Feedbackgespräch. Auch Alumni-Netzwerke als
Kontaktpflege-Tool sucht man in Zeiten der Digitalisierung in den
meisten Unternehmen vergebens. Nur jede zehnte Nachwuchskraft wird
über ein solches an den Arbeitgeber gebunden. In den besonders
gefragten MINT-Fächern ist es sogar nur jede zwanzigste
Nachwuchskraft. Auch die Gelegenheit talentierte Absolventen über
Abschlussarbeiten zu binden, nutzen wenige Arbeitgeber - jeder
sechste Konzern und nur 10% der KMU´s.
"Die Kommunikation zu jungen Talenten auf dem deutschen
Arbeitsmarkt ist besorgniserregend schlecht. Zwar unternehmen
Arbeitgeber erhebliche Anstrengungen, um sie während eines Praktikums
von sich zu überzeugen. Allerdings operieren sie anschließend nach
dem Motto ´Aus den Augen aus dem Sinn´. So drängt sich der Eindruck
auf, dass der oft beklagte Fachkräftemangel auch ein hausgemachtes
Problem vieler Unternehmen ist", so Kristina Bierer von CLEVIS
Consult, dem Betreiber der Studie.
Überstunden schon in der Kennenlernphase - auch in Mangelberufen
Ob junge Talente zufrieden mit ihrem Praktikum sind, hängt in
erster Linie mit der Anleitung ihres Arbeitsverhältnisses zusammen.
Hier gilt: Wer zufrieden mit seiner Führungskraft ist, kann sich auch
eine erneute Bewerbung beim jeweiligen Unternehmen vorstellen. Im
Umkehrschluss ist der Anteil derjenigen, die sich nicht noch einmal
bei einem Arbeitgeber bewerben würden vor allem dann groß, wenn
schwache Führungsarbeit geleistet wurde. Ein Risiko stellt zudem die
fehlende Flexibilität in Sachen Arbeitszeit dar. So leistet derzeit
jeder dritte Praktikant Überstunden. In vielen Mangelberufen ist der
Anteil sogar noch höher. 40% der Maschinenbauer, 41% der
Wirtschaftsingenieure und gar 52% der Chemiker arbeiten demnach schon
in der beruflichen Kennenlernphase zwischen Arbeitgeber und -nehmer
länger als acht Stunden täglich. "Wir haben festgestellt, dass die
Zufriedenheit mit einem Praktikum sinkt, je höher der Anteil der
Überstunden ist. Demgegenüber steht das ausgeprägte Bedürfnis der
Generation Z nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Diesen Spagat
sollten Arbeitgeber beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle
schon in der beruflichen Orientierungsphase bewältigen", so Kristina
Bierer.
Konzerne zahlen ein Fünftel mehr als KMU´s
Die Bezahlung der "Future Talents" unterscheidet sich indes je
nach Unternehmensgröße. Während in Konzernen durchschnittlich
1.318,75 Euro brutto monatlich gezahlt werden, sind es in den KMU´s
1.087,36 Euro. Im Durchschnitt verdienen Praktikanten in Deutschland
nach diesen zahlen 92 Euro weniger als noch im Vorjahr. Immerhin: 93%
aller Praktika werden vergütet. Allerdings ist die Vergütung kein
entscheidender Zufriedenheitsfaktor in der beruflichen
Orientierungsphase. Hier stehen das Lernpotential, die
Aufgabengestaltung und der positive Einfluss des Arbeitsverhältnisses
auf den Lebenslauf ganz vorne.
Über die Studie
Für den "Future Talents Report" wurden im Zeitraum von Mai bis
November 2018 7.664 Teilnehmer befragt, die einen Fragebogen von 74
Fragen rund um ihre Praktikumserfahrung beantworteten. Dabei ging es
um die Merkmale des jeweiligen Arbeitsverhältnisses, die
Arbeitgeberqualität, das Markenimage sowie demografische Daten.
Über CLEVIS Consult
Die CLEVIS GmbH steht für deutschlandweit einzigartige Expertise
in allen Fragen zum Thema Future Talents. In der größten deutschen
Studienreihe mit Fokuszielgruppe Talente von morgen wurden bisher
mehr als 55.000 Praktikanten und Werkstudenten zu ihren
Einschätzungen der Arbeitgeberqualität und Arbeitgeberattraktivität
befragt. Auf Basis von fast zehn Jahren detaillierter Studienarbeit
bietet die CLEVIS GmbH mit dem Future Talents Report den deutschen
Arbeitgebern die relevanten Antworten zum erfolgreichen Umgang mit
der Generation Y und Z, um die Talente von morgen schon heute für das
eigene Unternehmen gewinnen zu können. Für Absolventen, angehende
Praktikanten und Werkstudenten ist ein durch die CLEVIS GmbH
verliehenes Arbeitgebersiegel zur unabhängigen, anerkannten
Auszeichnung eines Top-Arbeitgeber geworden.
Pressekontakt:
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Sascha Theisen
theisen@stammplatz-kommunikation.de
Tel. 0175/2453512
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Schlagwörter
Karriere , Studie , Arbeit , Beruf , Future Talents Report , Fachkräftemangel , Arbeitgeber , Ausbildung , Nachwuchskraft , Wirtschaft , Wissen / Bildung ,
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