19.04.2024 11:44 | Atradius Kreditversicherung | Sonstige Nachrichten
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Krise des deutschen Maschinenbaus spitzt sich zu
Köln (ots) -
- Atradius: "Wir erwarten Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich."
Schlechte Nachrichten kurz vor Beginn der weltweiten Leitmesse für den Maschinen- und Anlagenbau in Hannover: Die Aussichten für die deutschen Maschinenbauer verdüstern sich angesichts der schwachen Konjunktur, sinkender Auftragseingänge und der geopolitischen Unsicherheiten zusehends. "Die Risikolage im Maschinenbau verschärft sich. Vor diesem Hintergrund erwarten wir im Jahr 2024 einen Anstieg der Insolvenzen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in der Branche", sagt Jens Stobbe, der als Manager bei der Atradius Kreditversicherung das Underwriting der deutschen Maschinenbaubranche verantwortet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen unter den deutschen Maschinenbauunternehmen spürbar an. Und für dieses Jahr deutet wenig auf eine Besserung hin. Das zeigt sich insbesondere an dem für die Branche so wichtigen Indikator - den Auftragseingängen: Im Februar lag ihre Zahl laut des Branchenverbandes VDMA um zehn Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. "Bis auf einige Bereiche, wie etwa Rüstung, sind die Auftragseingänge überall rückläufig", sagt Jens Stobbe und ergänzt: "Die Aufträe von heute sind die Umsätze von morgen." Die Folgen dürften die Zunahme von Kurzarbeit oder gar ein höherer Stellenabbau sein. Der Maschinenbau beschäftigt derzeit rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland.
Problematisch für die Maschinenbauer sind aus Sicht von Atradius der Ukraine-Krieg, die sinkende Kauflaune und die daraus resultierenden ausbleibenden Investitionen, die hohen Produktionskosten sowie die hohe Steuerbelastung in Deutschland. Besonders betroffen sind nach Angaben von Atradius derzeit die Automobilzulieferer, Hightech-Unternehmen etwa aus dem Solarbereich Auch das traditionelle Over-Engineering der deutschen Unternehmen, durch das die heimischen Maschinenbauern ihren weltweiten Ruf der Qualitätsführerschaft erworben haben, erweist sich zum Teil als Hemmnis. "Wenn es keine Qualität 'Made in Germany' sein muss, greifen Kunden gerne auf günstigere Anlagen aus China zurück", weiß Atradius-Manager Jens Stobbe.
Nichtzahlungsmeldungen steigen an
Dass sich die Lage der Branche verschärft, merkt Atradius an der steigenden Zahl der Nichtzahlungsmeldungen nach Lieferungen an deutsche Maschinenbauunternehmen. Sie liegen aktuell um rund 40 Prozent über der Zahl des Vorjahres und deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. "Der Maschinenbau ist in schwierigen konjunkturellen Phasen ein Nachzügler. Die Vorindikatoren zeigen ganz deutlich, dass etwas im Gange ist", so Jens Stobbe. "Unsere aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass die Firmenpleiten im Maschinenbau spürbar ansteigen werden." Wie in den meisten Branchen trifft es nach Einschätzung von Atradius zunächst die kleineren Unternehmen mit geringeren finanziellen Polstern. Doch auch große Unternehmen sind vor einer drohenden Schieflage nicht gefeit.
Kaum Gefahr durch Übernahmen ausländischer Investoren
Übernahmen durch ausländische Wettbewerber wie in der Vergangenheit, insbesondere aus China, sind derweil kaum zu befürchten, glaubt der Atradius-Manager. Einerseits schaue die Politik inzwischen bei ausländischen Investoren gerade in Schlüsselbranchen, wie etwa dem Maschinenbau, sehr genau hin. Zum anderen hätten die chinesischen Unternehmen aktuell selbst eigene Hausaufgaben zu erledigen. Grundsätzlich sieht der Atradius-Manager den deutschen Maschinenbau aber nach wie vor gut aufgestellt. "Eine Marktbereinigung auf breiter Front ist nicht zu sehen", sagt Jens Stobbe. Es wäre angesichts der Spezialisierung der meisten Firmen und deren herausragenden Produkten auch bedauerlich, wenn manche Unternehmen verschwinden würden.
Was der Maschinenbau wie viele andere Branchen derzeit benötigte, sei eine positive Stimmung in der Wirtschaft. Es sei derzeit allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich die gesamte Situation in den nächsten Monaten in Wohlgefallen auflöse. Jens Stobbe: "2024 bleibt schwierig, aber für 2025 hoffen wir auf gewisse Lichtblicke - nicht nur, aber auch für den Maschinenbau."
Über Atradius
Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied von GCO, einem der größten Versicherer in Spanien und einem der größten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter www.atradius.de.
Pressekontakt:
Atradius Kreditversicherung
Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y
Reaseguros
Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com
Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2016
E-Mail: stefan.deimer@atradius.com
Original-Content von: Atradius Kreditversicherung, übermittelt durch news aktuell
- Atradius: "Wir erwarten Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich."
Schlechte Nachrichten kurz vor Beginn der weltweiten Leitmesse für den Maschinen- und Anlagenbau in Hannover: Die Aussichten für die deutschen Maschinenbauer verdüstern sich angesichts der schwachen Konjunktur, sinkender Auftragseingänge und der geopolitischen Unsicherheiten zusehends. "Die Risikolage im Maschinenbau verschärft sich. Vor diesem Hintergrund erwarten wir im Jahr 2024 einen Anstieg der Insolvenzen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in der Branche", sagt Jens Stobbe, der als Manager bei der Atradius Kreditversicherung das Underwriting der deutschen Maschinenbaubranche verantwortet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen unter den deutschen Maschinenbauunternehmen spürbar an. Und für dieses Jahr deutet wenig auf eine Besserung hin. Das zeigt sich insbesondere an dem für die Branche so wichtigen Indikator - den Auftragseingängen: Im Februar lag ihre Zahl laut des Branchenverbandes VDMA um zehn Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. "Bis auf einige Bereiche, wie etwa Rüstung, sind die Auftragseingänge überall rückläufig", sagt Jens Stobbe und ergänzt: "Die Aufträe von heute sind die Umsätze von morgen." Die Folgen dürften die Zunahme von Kurzarbeit oder gar ein höherer Stellenabbau sein. Der Maschinenbau beschäftigt derzeit rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland.
Problematisch für die Maschinenbauer sind aus Sicht von Atradius der Ukraine-Krieg, die sinkende Kauflaune und die daraus resultierenden ausbleibenden Investitionen, die hohen Produktionskosten sowie die hohe Steuerbelastung in Deutschland. Besonders betroffen sind nach Angaben von Atradius derzeit die Automobilzulieferer, Hightech-Unternehmen etwa aus dem Solarbereich Auch das traditionelle Over-Engineering der deutschen Unternehmen, durch das die heimischen Maschinenbauern ihren weltweiten Ruf der Qualitätsführerschaft erworben haben, erweist sich zum Teil als Hemmnis. "Wenn es keine Qualität 'Made in Germany' sein muss, greifen Kunden gerne auf günstigere Anlagen aus China zurück", weiß Atradius-Manager Jens Stobbe.
Nichtzahlungsmeldungen steigen an
Dass sich die Lage der Branche verschärft, merkt Atradius an der steigenden Zahl der Nichtzahlungsmeldungen nach Lieferungen an deutsche Maschinenbauunternehmen. Sie liegen aktuell um rund 40 Prozent über der Zahl des Vorjahres und deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. "Der Maschinenbau ist in schwierigen konjunkturellen Phasen ein Nachzügler. Die Vorindikatoren zeigen ganz deutlich, dass etwas im Gange ist", so Jens Stobbe. "Unsere aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass die Firmenpleiten im Maschinenbau spürbar ansteigen werden." Wie in den meisten Branchen trifft es nach Einschätzung von Atradius zunächst die kleineren Unternehmen mit geringeren finanziellen Polstern. Doch auch große Unternehmen sind vor einer drohenden Schieflage nicht gefeit.
Kaum Gefahr durch Übernahmen ausländischer Investoren
Übernahmen durch ausländische Wettbewerber wie in der Vergangenheit, insbesondere aus China, sind derweil kaum zu befürchten, glaubt der Atradius-Manager. Einerseits schaue die Politik inzwischen bei ausländischen Investoren gerade in Schlüsselbranchen, wie etwa dem Maschinenbau, sehr genau hin. Zum anderen hätten die chinesischen Unternehmen aktuell selbst eigene Hausaufgaben zu erledigen. Grundsätzlich sieht der Atradius-Manager den deutschen Maschinenbau aber nach wie vor gut aufgestellt. "Eine Marktbereinigung auf breiter Front ist nicht zu sehen", sagt Jens Stobbe. Es wäre angesichts der Spezialisierung der meisten Firmen und deren herausragenden Produkten auch bedauerlich, wenn manche Unternehmen verschwinden würden.
Was der Maschinenbau wie viele andere Branchen derzeit benötigte, sei eine positive Stimmung in der Wirtschaft. Es sei derzeit allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich die gesamte Situation in den nächsten Monaten in Wohlgefallen auflöse. Jens Stobbe: "2024 bleibt schwierig, aber für 2025 hoffen wir auf gewisse Lichtblicke - nicht nur, aber auch für den Maschinenbau."
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Industrie , Versicherung , Energie , Maschinenbau , Mittelstand , Handel , Messen , Ukraine , Konjunktur ,
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