01.10.2019 08:00 | Statistisches Bundesamt | Wohnen & Bauen
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Wohnen 2018: Mieten und Mietbelastung in Metropolen besonders hoch
Wiesbaden (ots) -
- Neue Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation
veröffentlicht
- In den sieben größten Metropolen zahlen die seit 2015 eingezogenen
Mieterinnen und Mieter ein Fünftel mehr als Personen mit älteren
Mietverträgen
- Relativ geringe durchschnittliche Mietbelastung in Sachsen und
Thüringen
Die aktuelle Lage auf den Wohnungsmärkten der Metropolen in
Deutschland hat dazu geführt, dass Haushalte, die ab 2015 eine
Wohnung neu angemietet haben und dort eingezogen sind,
überdurchschnittlich hohe Mieten zahlen. Dies zeigen die Ergebnisse
der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation in Deutschland für
das Jahr 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,
mussten private Haushalte nach eigenen Angaben bundesweit im Schnitt
7,70 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter für eine in 2015 und später
angemietete Wohnung bezahlen. Damit liegen diese Mietkosten um 12 %
über der durchschnittlichen Nettokaltmiete in Deutschland (6,90
Euro).
Hohe Nettokaltmieten für Neuanmietungen ab 2015 in Metropolen und
Bundesländern mit großer Wirtschaftskraft
Weit über dem jeweiligen Landesdurchschnitt liegen die
Nettokaltmieten für Neuanmietungen ab dem Einzugsjahr 2015 und
später in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg. Am
größten war der Unterschied jedoch in Berlin. So lag in Berlin 2018
die durchschnittliche Nettokaltmiete für 2015 und danach angemietete
Wohnungen bei 9,10 Euro pro Quadratmeter und damit um fast ein
Viertel höher als der Berliner Mietendurchschnitt insgesamt (7,40
Euro). Die höchsten Nettokaltmieten für solche Neuanmietungen mussten
Mieter mit 10,30 Euro in Hamburg entrichten.
Geringer als im Bundesdurchschnitt war der Unterschied zwischen
den Nettokalt-mieten bei Neuanmietungen ab 2015 zu den jeweiligen
Durchschnittsmieten vor allem in Sachsen-Anhalt, Thüringen,
Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz, aber auch in
Nordrhein-Westfalen.
Hohe Mieten sind vor allem ein Problem der Metropolen in
Deutschland. So lag 2018 die durchschnittliche Nettokaltmiete je
Quadratmeter für Neuanmietungen ab dem Einzugsjahr 2015 in den sieben
Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main,
Stuttgart und Düsseldorf bei 10,80 Euro und damit um gut 21 % über
dem allgemeinen Durchschnitt in diesen Städten (8,90 Euro).
Mietbelastung in Metropolen teils bei 30 % Die höheren
Durchschnittsmieten in den Metropolen und größeren Städten tragen
dazu bei, dass die betroffenen Mieterhaushalte auch mit
überdurchschnittlichen Mietbelastungsquoten zu kämpfen haben. Demnach
lag 2018 der Anteil des Haushaltsnettoeinkommens, den die Haushalte
insgesamt für die Bruttokaltmiete aufwendeten, bundesweit bei 27,2 %,
in Metropolen bei 29,5 %. Für Haushalte, die ihre Wohnung in den
letzten vier Jahren neu angemietet haben, lag die Mietbelastungsquote
bundesweit bereits bei 28,6%. Leben diese Haushalte in einer
Metropole beziehungsweise in einer größeren Stadt, nähert sich die
Mietbelastung dem Wert von 30 % oder liegt sogar darüber, wie das
Beispiel Hamburg zeigt (30,4 % durchschnittliche Mietbelastung
insgesamt, 31,4 % für Neuanmietungen ab Einzugsjahr 2015). Hohe
Mietbelastungsquoten sind eher im Westen Deutschlands zu finden als
im Osten. Haushalte in Sachsen und Thüringen haben mit jeweils rund
23 % die geringste durchschnittliche Mietbelastung in Deutschland.
Nettokaltmieten in Wohnungen von privaten Wohnungsunternehmen am
höchsten Von den knapp 37 Millionen bewohnten Wohnungen in
Deutschland (ohne Wohnheime und ohne Wohnungen in Gebäuden, die
überwiegend gewerblich genutzt werden) waren 2018 mehr als die Hälfte
(53,5 %) vermietet. Eigentümer dieser Mietwohnungen waren zu 58 %
private Vermieter und zu 23 % Wohnungsgenossenschaften. 15 % der
Mietwohnungen waren im Besitz von privaten Wohnungsunternehmen und 4
% der Mietwohnungen gehörten öffentlichen und kommunalen
Wohnungsunternehmen.
Mieter, die 2018 in Wohnungen privater Wohnungsunternehmen
lebten, zahlten mit durchschnittlich 7,30 Euro je Quadratmeter die
höchsten Nettokaltmieten. Zum Vergleich lagen die Nettokaltmieten der
von Privatpersonen vermieteten Wohnungen bei 7 Euro. Unter dem
Bundesdurchschnitt von 6,90 Euro für die Nettokaltmieten blieben die
öffentlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen mit 6,60 Euro und die
Wohnungsgenossenschaften mit 6,40 Euro.
Definitionen:
Mietbelastungsquote: Die Mietbelastung eines Haushalts ist der
Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen. Die
Bruttokaltmiete setzt sich aus der Nettokaltmiete (Grundmiete) und
den kalten Nebenkosten zusammen. Das sind zum Beispiel die
monatlichen Betriebskosten einer Wohnung für Haus- und
Straßenreinigung, Müllabfuhr, Allgemeinstrom, Hausmeisterleistungen,
Schornsteinreinigung, Kabelanschluss; die Grundsteuer oder
Gebäudeversicherungen gehören ebenfalls dazu.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter http://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte:
Pressestelle des Statistischen Bundesamtes, Telefon: +49 (0) 611 /
75 34 44, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
- Neue Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation
veröffentlicht
- In den sieben größten Metropolen zahlen die seit 2015 eingezogenen
Mieterinnen und Mieter ein Fünftel mehr als Personen mit älteren
Mietverträgen
- Relativ geringe durchschnittliche Mietbelastung in Sachsen und
Thüringen
Die aktuelle Lage auf den Wohnungsmärkten der Metropolen in
Deutschland hat dazu geführt, dass Haushalte, die ab 2015 eine
Wohnung neu angemietet haben und dort eingezogen sind,
überdurchschnittlich hohe Mieten zahlen. Dies zeigen die Ergebnisse
der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation in Deutschland für
das Jahr 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,
mussten private Haushalte nach eigenen Angaben bundesweit im Schnitt
7,70 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter für eine in 2015 und später
angemietete Wohnung bezahlen. Damit liegen diese Mietkosten um 12 %
über der durchschnittlichen Nettokaltmiete in Deutschland (6,90
Euro).
Hohe Nettokaltmieten für Neuanmietungen ab 2015 in Metropolen und
Bundesländern mit großer Wirtschaftskraft
Weit über dem jeweiligen Landesdurchschnitt liegen die
Nettokaltmieten für Neuanmietungen ab dem Einzugsjahr 2015 und
später in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg. Am
größten war der Unterschied jedoch in Berlin. So lag in Berlin 2018
die durchschnittliche Nettokaltmiete für 2015 und danach angemietete
Wohnungen bei 9,10 Euro pro Quadratmeter und damit um fast ein
Viertel höher als der Berliner Mietendurchschnitt insgesamt (7,40
Euro). Die höchsten Nettokaltmieten für solche Neuanmietungen mussten
Mieter mit 10,30 Euro in Hamburg entrichten.
Geringer als im Bundesdurchschnitt war der Unterschied zwischen
den Nettokalt-mieten bei Neuanmietungen ab 2015 zu den jeweiligen
Durchschnittsmieten vor allem in Sachsen-Anhalt, Thüringen,
Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz, aber auch in
Nordrhein-Westfalen.
Hohe Mieten sind vor allem ein Problem der Metropolen in
Deutschland. So lag 2018 die durchschnittliche Nettokaltmiete je
Quadratmeter für Neuanmietungen ab dem Einzugsjahr 2015 in den sieben
Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main,
Stuttgart und Düsseldorf bei 10,80 Euro und damit um gut 21 % über
dem allgemeinen Durchschnitt in diesen Städten (8,90 Euro).
Mietbelastung in Metropolen teils bei 30 % Die höheren
Durchschnittsmieten in den Metropolen und größeren Städten tragen
dazu bei, dass die betroffenen Mieterhaushalte auch mit
überdurchschnittlichen Mietbelastungsquoten zu kämpfen haben. Demnach
lag 2018 der Anteil des Haushaltsnettoeinkommens, den die Haushalte
insgesamt für die Bruttokaltmiete aufwendeten, bundesweit bei 27,2 %,
in Metropolen bei 29,5 %. Für Haushalte, die ihre Wohnung in den
letzten vier Jahren neu angemietet haben, lag die Mietbelastungsquote
bundesweit bereits bei 28,6%. Leben diese Haushalte in einer
Metropole beziehungsweise in einer größeren Stadt, nähert sich die
Mietbelastung dem Wert von 30 % oder liegt sogar darüber, wie das
Beispiel Hamburg zeigt (30,4 % durchschnittliche Mietbelastung
insgesamt, 31,4 % für Neuanmietungen ab Einzugsjahr 2015). Hohe
Mietbelastungsquoten sind eher im Westen Deutschlands zu finden als
im Osten. Haushalte in Sachsen und Thüringen haben mit jeweils rund
23 % die geringste durchschnittliche Mietbelastung in Deutschland.
Nettokaltmieten in Wohnungen von privaten Wohnungsunternehmen am
höchsten Von den knapp 37 Millionen bewohnten Wohnungen in
Deutschland (ohne Wohnheime und ohne Wohnungen in Gebäuden, die
überwiegend gewerblich genutzt werden) waren 2018 mehr als die Hälfte
(53,5 %) vermietet. Eigentümer dieser Mietwohnungen waren zu 58 %
private Vermieter und zu 23 % Wohnungsgenossenschaften. 15 % der
Mietwohnungen waren im Besitz von privaten Wohnungsunternehmen und 4
% der Mietwohnungen gehörten öffentlichen und kommunalen
Wohnungsunternehmen.
Mieter, die 2018 in Wohnungen privater Wohnungsunternehmen
lebten, zahlten mit durchschnittlich 7,30 Euro je Quadratmeter die
höchsten Nettokaltmieten. Zum Vergleich lagen die Nettokaltmieten der
von Privatpersonen vermieteten Wohnungen bei 7 Euro. Unter dem
Bundesdurchschnitt von 6,90 Euro für die Nettokaltmieten blieben die
öffentlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen mit 6,60 Euro und die
Wohnungsgenossenschaften mit 6,40 Euro.
Definitionen:
Mietbelastungsquote: Die Mietbelastung eines Haushalts ist der
Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen. Die
Bruttokaltmiete setzt sich aus der Nettokaltmiete (Grundmiete) und
den kalten Nebenkosten zusammen. Das sind zum Beispiel die
monatlichen Betriebskosten einer Wohnung für Haus- und
Straßenreinigung, Müllabfuhr, Allgemeinstrom, Hausmeisterleistungen,
Schornsteinreinigung, Kabelanschluss; die Grundsteuer oder
Gebäudeversicherungen gehören ebenfalls dazu.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
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Weitere Auskünfte:
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75 34 44, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
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Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de
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