29.01.2019 10:00 | Zivilgesellschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien | Geld & Wirtschaft
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Zivilgesellschaft im Textilbündnis appelliert an Unternehmen: Zeigt mehr Einsatz für existenzsichernde Löhne!
Berlin/Bonn (ots) - Existenzsichernde Löhne sind ein zentrales
Element menschenwürdiger Arbeit. In den Ländern des Globalen Südens
allerdings kann ein großer Teil der Beschäftigten vom hart
erarbeiteten Lohn nicht menschenwürdig leben. Dies gilt auch und
insbesondere für die Beschäftigten der Textil- und
Bekleidungsindustrie. Das im Jahr 2014 auf Initiative von
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller gegründete Bündnis für
nachhaltige Textilien ist angetreten, dies zu ändern. Die
zivilgesellschaftlichen Organisationen im Textilbündnis rufen jetzt
alle Mitglieder auf, dem Bekenntnis Taten folgen zu lassen und sich
verstärkt für die Zahlung existenzsichernder Löhne einzusetzen.
Eine Kernidee des Textilbündnisses ist es, durch gemeinsam
koordiniertes Engagement eine stärkere Wirkung zu erzielen. Hierfür
werden sogenannte Bündnisinitiativen entwickelt. Für das Kernthema
existenzsichernder Löhne wurde eine Bündnisinitiative ausgearbeitet,
die zunächst in Kambodscha startet. "Wir fordern alle Mitglieder des
Textilbündnisses, die in Kambodscha Bekleidung produzieren lassen, zu
einer ambitionierten Mitarbeit in der Bündnisinitiative auf", so Dr.
Sabine Ferenschild vom SÜDWIND-Institut, Vertreterin der
Zivilgesellschaft im Steuerungskreis des Textilbündnisses. Sie
ergänzt: "Besonders wichtig ist die Mitarbeit von adidas, PUMA und
Lidl. Denn diese Unternehmen sind für einen wesentlichen Anteil der
Bekleidungsexporte aus Kambodscha verantwortlich."
Unternehmensmitglieder im Textilbündnis, die keine Bekleidung aus
Kambodscha beziehen, werden aufgerufen, ihre Einkaufspraktiken zu
analysieren und weitere Initiativen in ihren entsprechenden
Hauptproduktionsländern zu starten. "Es gibt keine plausiblen Gründe,
warum ein Unternehmen nicht an der vorgeschlagenen Initiative
mitarbeiten sollte. Jetzt heißt es Flagge zeigen und mitmachen!"
appelliert Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk. Bis Mitte Februar
müssen die Mitglieder ihre Mitarbeit an der Bündnisinitiative
zusagen. "Auch in Bangladesch kam es aufgrund der miserablen Löhne
erst letzte Woche wieder zu Protesten und Unruhen", schildert Dr.
Gisela Burckhardt von FEMNET. "Es ist allen klar, dass sich etwas
ändern muss. Die Initiative des Textilbündnisses bietet jetzt für
alle die Möglichkeit, dies strukturiert und in Kooperation mit
anderen Unternehmen anzugehen. Der Start erfolgt jetzt in Kambodscha,
die Proteste in Bangladesch zeigen jedoch, dass koordinierte
Aktivitäten in weiteren Ländern folgen müssen."
Um möglichst viele Synergien zu schaffen, hat das Textilbündnis
für die Bündnisinitiative zu existenzsichernden Löhnen eine
strategische Kooperation mit der Initiative Action, Collaboration,
Transformation (ACT) geschlossen. Das Ziel dieser Initiative, welche
von großen Bekleidungsunternehmen und dem globalen
Gewerkschaftsverband IndustriALL gegründet wurde, ist die Einführung
von Flächentarifverträgen in den Ländern der globalen
Textilproduktion. Die Idee dahinter: Jährliche Lohnverhandlungen
zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen sorgen für ein
höheres Lohnniveau und die Stärkung von Arbeiter_innenvertretungen.
Erst wenn sich alle Unternehmen, die Mitglied im Textilbündnis
sind, ambitioniert dem Thema existenzsichernder Löhne widmen, gibt es
eine Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben für die Beschäftigten in
der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine 2014 vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
ins Leben gerufene Initiative welche das Ziel verfolgt, die soziale,
ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit entlang der gesamten
Textilkette kontinuierlich zu verbessern. Mehr unter:
https://www.textilbuendnis.com/. 18 Organisationen der
Zivilgesellschaft sind Mitglieder des Textilbündnisses, die von
folgenden drei NGOs im Steuerungskreis vertreten werden: FEMNET,
INKOTA-netzwerk, SÜDWIND Institut. Alle drei sind auch
Trägerorganisationen der Kampagne für Saubere Kleidung / Clean
Clothes Campaign.
Pressekontakt:
Dr. Gisela Burckhardt,
FEMNET, gisela.burckhardt@femnet-ev.de,
Tel.: 0152 01774080
Dr. Sabine Ferenschild, SÜDWIND-Institut,
ferenschild@suedwind-institut.de,
Tel: 0228 7636 9816
Berndt Hinzmann,
INKOTA-netzwerk,
hinzmann@inkota.de,
Tel.: 0160 94 69 87 70
Original-Content von: Zivilgesellschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien, übermittelt durch news aktuell
Element menschenwürdiger Arbeit. In den Ländern des Globalen Südens
allerdings kann ein großer Teil der Beschäftigten vom hart
erarbeiteten Lohn nicht menschenwürdig leben. Dies gilt auch und
insbesondere für die Beschäftigten der Textil- und
Bekleidungsindustrie. Das im Jahr 2014 auf Initiative von
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller gegründete Bündnis für
nachhaltige Textilien ist angetreten, dies zu ändern. Die
zivilgesellschaftlichen Organisationen im Textilbündnis rufen jetzt
alle Mitglieder auf, dem Bekenntnis Taten folgen zu lassen und sich
verstärkt für die Zahlung existenzsichernder Löhne einzusetzen.
Eine Kernidee des Textilbündnisses ist es, durch gemeinsam
koordiniertes Engagement eine stärkere Wirkung zu erzielen. Hierfür
werden sogenannte Bündnisinitiativen entwickelt. Für das Kernthema
existenzsichernder Löhne wurde eine Bündnisinitiative ausgearbeitet,
die zunächst in Kambodscha startet. "Wir fordern alle Mitglieder des
Textilbündnisses, die in Kambodscha Bekleidung produzieren lassen, zu
einer ambitionierten Mitarbeit in der Bündnisinitiative auf", so Dr.
Sabine Ferenschild vom SÜDWIND-Institut, Vertreterin der
Zivilgesellschaft im Steuerungskreis des Textilbündnisses. Sie
ergänzt: "Besonders wichtig ist die Mitarbeit von adidas, PUMA und
Lidl. Denn diese Unternehmen sind für einen wesentlichen Anteil der
Bekleidungsexporte aus Kambodscha verantwortlich."
Unternehmensmitglieder im Textilbündnis, die keine Bekleidung aus
Kambodscha beziehen, werden aufgerufen, ihre Einkaufspraktiken zu
analysieren und weitere Initiativen in ihren entsprechenden
Hauptproduktionsländern zu starten. "Es gibt keine plausiblen Gründe,
warum ein Unternehmen nicht an der vorgeschlagenen Initiative
mitarbeiten sollte. Jetzt heißt es Flagge zeigen und mitmachen!"
appelliert Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk. Bis Mitte Februar
müssen die Mitglieder ihre Mitarbeit an der Bündnisinitiative
zusagen. "Auch in Bangladesch kam es aufgrund der miserablen Löhne
erst letzte Woche wieder zu Protesten und Unruhen", schildert Dr.
Gisela Burckhardt von FEMNET. "Es ist allen klar, dass sich etwas
ändern muss. Die Initiative des Textilbündnisses bietet jetzt für
alle die Möglichkeit, dies strukturiert und in Kooperation mit
anderen Unternehmen anzugehen. Der Start erfolgt jetzt in Kambodscha,
die Proteste in Bangladesch zeigen jedoch, dass koordinierte
Aktivitäten in weiteren Ländern folgen müssen."
Um möglichst viele Synergien zu schaffen, hat das Textilbündnis
für die Bündnisinitiative zu existenzsichernden Löhnen eine
strategische Kooperation mit der Initiative Action, Collaboration,
Transformation (ACT) geschlossen. Das Ziel dieser Initiative, welche
von großen Bekleidungsunternehmen und dem globalen
Gewerkschaftsverband IndustriALL gegründet wurde, ist die Einführung
von Flächentarifverträgen in den Ländern der globalen
Textilproduktion. Die Idee dahinter: Jährliche Lohnverhandlungen
zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen sorgen für ein
höheres Lohnniveau und die Stärkung von Arbeiter_innenvertretungen.
Erst wenn sich alle Unternehmen, die Mitglied im Textilbündnis
sind, ambitioniert dem Thema existenzsichernder Löhne widmen, gibt es
eine Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben für die Beschäftigten in
der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine 2014 vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
ins Leben gerufene Initiative welche das Ziel verfolgt, die soziale,
ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit entlang der gesamten
Textilkette kontinuierlich zu verbessern. Mehr unter:
https://www.textilbuendnis.com/. 18 Organisationen der
Zivilgesellschaft sind Mitglieder des Textilbündnisses, die von
folgenden drei NGOs im Steuerungskreis vertreten werden: FEMNET,
INKOTA-netzwerk, SÜDWIND Institut. Alle drei sind auch
Trägerorganisationen der Kampagne für Saubere Kleidung / Clean
Clothes Campaign.
Pressekontakt:
Dr. Gisela Burckhardt,
FEMNET, gisela.burckhardt@femnet-ev.de,
Tel.: 0152 01774080
Dr. Sabine Ferenschild, SÜDWIND-Institut,
ferenschild@suedwind-institut.de,
Tel: 0228 7636 9816
Berndt Hinzmann,
INKOTA-netzwerk,
hinzmann@inkota.de,
Tel.: 0160 94 69 87 70
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Schlagwörter
Textil , Arbeit , Unternehmen , Kooperation , Industrie , Lohn , Kambodscha , Nachhaltigkeit , Textilbündnis , Wirtschaft , Soziales ,
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