03.12.2018 11:55 | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. | Geld & Wirtschaft
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Wachstum lässt nach - Vorsicht ist geboten - Gaffal: "vbw reduziert Wachstumsprognose von 2,5 auf maximal 2,2 Prozent" (FOTO)
Foto: obs/vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Wachstum lässt nach - Vorsicht ist geboten - Gaffal: "vbw reduziert Wachstumsprognose von 2,5 auf maximal 2,2 Prozent" / vbw Index der Bayerischen Wirtschaft 02/2018. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/73224 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V."
München (ots) -
"Die konjunkturelle Lage in Bayern ist weiterhin gut, aber die
Abkühlung hat begonnen. Das Wirtschaftswachstum wird sich weiter
verlangsamen. Wir reduzieren unsere Wachstumsprognose 2018 für Bayern
von 2,5 Prozent auf maximal 2,2 Prozent", erklärt Alfred Gaffal,
Präsident der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., mit
Verweis auf den aktuellen vbw Index 02/2018, der heute in München
vorgestellt wurde. "Vorsicht ist geboten, weil es erhebliche
Unsicherheiten und Risiken gibt: einerseits im weltweiten Handel,
andererseits durch strukturelle Veränderungen und negative
wirtschaftspolitische Weichenstellungen im Inland", so Gaffal.
Der vbw Index der Bayerischen Wirtschaft ist gegenüber Frühjahr
gesunken: Der Gesamt-Index liegt aktuell bei 135 Punkten und damit
zehn Punkte niedriger als vor einem halben Jahr - das ist der erste
Rückgang seit mehr als vier Jahren. Die Lage-Indizes sind weiterhin
auf einem sehr ordentlichen Niveau und nur leicht zurückgegangen: Der
Lage-Index Wachstum sank von 161 auf 157 Punkte, der Lage-Index
Beschäftigung ging ebenfalls um vier auf 139 Punkte zurück. Die
Prognose-Indizes sind deutlicher gefallen: Der Prognose-Index
Wachstum sank um 13 auf 124 Punkte, der Prognose-Index Beschäftigung
ging um 16 auf 121 Punkte zurück.
In praktisch allen Bereichen war die konjunkturelle Entwicklung im
dritten Quartal schlechter als im ersten Halbjahr. Die
Industrieproduktion in Bayern lag in der ersten Jahreshälfte um 2,2
Prozent über dem Vorjahresniveau, im dritten Quartal ist sie um 0,4
Prozent zurückgegangen. "Ein Großteil dieses Rückgangs geht auf das
Konto der Automobilindustrie. Aber auch in der chemischen Industrie
und der Elektroindustrie ist die Produktion gesunken. In der
Industrie ohne Automobil ergibt sich im dritten Quartal ein
Produktionsplus von 1,8 Prozent, damit fällt der Anstieg nur halb so
hoch aus wie im ersten Halbjahr", erklärt Gaffal.
Die Automobilindustrie steht in Bayern für 30 Prozent der
industriellen Wertschöpfung, für mehr als 200.000 Arbeitsplätze in
der Branche selbst und für die gleiche Anzahl von Jobs in Handwerk,
Dienstleistung und anderen Industriebranchen. Zudem ist sie für fast
30 Prozent der bayerischen Exporte verantwortlich. "Man kann zu Recht
sagen: Wenn die Auto-Industrie hustet, ist Bayern krank! Und das
Husten ist nicht zu überhören: Die Produktion im dritten Quartal lag
hier um sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau", so Gaffal.
Die Gründe für den Rückgang sieht die vbw unter anderem im
überhastet eingeführten WLTP-Prüfverfahren zur Bestimmung von
Abgasemissionen und Verbrauch bei Pkw: Vielfach reichte der Vorlauf
nicht aus, um die Fahrzeuge entsprechend anzupassen und auszuliefern.
"Noch nachhaltiger belastet die unsägliche und völlig aus dem Ruder
gelaufene Diesel-Debatte unsere wichtigste Industrie", so Gaffal.
Fehler müssen aus Sicht des vbw Präsidenten aufgearbeitet werden,
allerdings darf nicht eine ganze Branche unabhängig von Fehlverhalten
pauschal abgestraft werden, die zudem viel bei der Reduzierung des
Schadstoffausstoßes erreicht hat. "Die Debatte um Fahrverbote ist
völlig irrational. Die Grenzwerte sind mehr als fragwürdig - sowohl
was deren Höhe anbelangt als auch was die Positionierung der
Messstationen betrifft", betont er.
Gerade jetzt gilt es laut vbw, die Rahmenbedingungen im Inland
passend zu gestalten: "Die Koalition in Berlin muss nun endlich
anfangen zu regieren - und zwar wachstumsfördernd sowie
wirtschaftspolitisch und nicht nur sozialpolitisch", sagt Gaffal.
Große Baustellen sieht er bei der Energie- und Klimapolitik, beim
Gesamtthema Mobilität und Verkehr, der Digitalisierung, dem
Bürokratie-Abbau, der Fachkräftesicherung und der steuerlichen
Entlastung.
"Sorge bereitet, dass sich das außenwirtschaftliche Umfeld
eintrübt. Wir sehen erhebliche Risiken: Der Handelskonflikt zwischen
den USA und China kann sich weiter verschärfen, der Handelsstreit
zwischen den USA und der EU ist nicht vom Tisch, in Europa drücken
die Verunsicherung über den Brexit und die Haushaltspolitik Italiens
auf die Stimmung", so Gaffal.
Übersicht Entwicklung vbw Index:
02/2018 01/2018 02/2017 01/2017
vbw Index gesamt: 135 145 145 139
Lage-Index Wachstum: 157 161 158 146
Prognose-Index Wachstum: 124 137 137 134
Lage-Index Beschäftigung: 139 143 145 136
Prognose-Index Beschäftigung: 121 137 140 139
Eine grafische Darstellung des vbw Index finden Sie unter:
www.vbw-bayern.de/vbw-index
Pressekontakt:
Dirk Strittmatter, Tel. 089-551 78-203, E-Mail:
dirk.strittmatter@ibw-bayern.de
Original-Content von: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell
"Die konjunkturelle Lage in Bayern ist weiterhin gut, aber die
Abkühlung hat begonnen. Das Wirtschaftswachstum wird sich weiter
verlangsamen. Wir reduzieren unsere Wachstumsprognose 2018 für Bayern
von 2,5 Prozent auf maximal 2,2 Prozent", erklärt Alfred Gaffal,
Präsident der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., mit
Verweis auf den aktuellen vbw Index 02/2018, der heute in München
vorgestellt wurde. "Vorsicht ist geboten, weil es erhebliche
Unsicherheiten und Risiken gibt: einerseits im weltweiten Handel,
andererseits durch strukturelle Veränderungen und negative
wirtschaftspolitische Weichenstellungen im Inland", so Gaffal.
Der vbw Index der Bayerischen Wirtschaft ist gegenüber Frühjahr
gesunken: Der Gesamt-Index liegt aktuell bei 135 Punkten und damit
zehn Punkte niedriger als vor einem halben Jahr - das ist der erste
Rückgang seit mehr als vier Jahren. Die Lage-Indizes sind weiterhin
auf einem sehr ordentlichen Niveau und nur leicht zurückgegangen: Der
Lage-Index Wachstum sank von 161 auf 157 Punkte, der Lage-Index
Beschäftigung ging ebenfalls um vier auf 139 Punkte zurück. Die
Prognose-Indizes sind deutlicher gefallen: Der Prognose-Index
Wachstum sank um 13 auf 124 Punkte, der Prognose-Index Beschäftigung
ging um 16 auf 121 Punkte zurück.
In praktisch allen Bereichen war die konjunkturelle Entwicklung im
dritten Quartal schlechter als im ersten Halbjahr. Die
Industrieproduktion in Bayern lag in der ersten Jahreshälfte um 2,2
Prozent über dem Vorjahresniveau, im dritten Quartal ist sie um 0,4
Prozent zurückgegangen. "Ein Großteil dieses Rückgangs geht auf das
Konto der Automobilindustrie. Aber auch in der chemischen Industrie
und der Elektroindustrie ist die Produktion gesunken. In der
Industrie ohne Automobil ergibt sich im dritten Quartal ein
Produktionsplus von 1,8 Prozent, damit fällt der Anstieg nur halb so
hoch aus wie im ersten Halbjahr", erklärt Gaffal.
Die Automobilindustrie steht in Bayern für 30 Prozent der
industriellen Wertschöpfung, für mehr als 200.000 Arbeitsplätze in
der Branche selbst und für die gleiche Anzahl von Jobs in Handwerk,
Dienstleistung und anderen Industriebranchen. Zudem ist sie für fast
30 Prozent der bayerischen Exporte verantwortlich. "Man kann zu Recht
sagen: Wenn die Auto-Industrie hustet, ist Bayern krank! Und das
Husten ist nicht zu überhören: Die Produktion im dritten Quartal lag
hier um sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau", so Gaffal.
Die Gründe für den Rückgang sieht die vbw unter anderem im
überhastet eingeführten WLTP-Prüfverfahren zur Bestimmung von
Abgasemissionen und Verbrauch bei Pkw: Vielfach reichte der Vorlauf
nicht aus, um die Fahrzeuge entsprechend anzupassen und auszuliefern.
"Noch nachhaltiger belastet die unsägliche und völlig aus dem Ruder
gelaufene Diesel-Debatte unsere wichtigste Industrie", so Gaffal.
Fehler müssen aus Sicht des vbw Präsidenten aufgearbeitet werden,
allerdings darf nicht eine ganze Branche unabhängig von Fehlverhalten
pauschal abgestraft werden, die zudem viel bei der Reduzierung des
Schadstoffausstoßes erreicht hat. "Die Debatte um Fahrverbote ist
völlig irrational. Die Grenzwerte sind mehr als fragwürdig - sowohl
was deren Höhe anbelangt als auch was die Positionierung der
Messstationen betrifft", betont er.
Gerade jetzt gilt es laut vbw, die Rahmenbedingungen im Inland
passend zu gestalten: "Die Koalition in Berlin muss nun endlich
anfangen zu regieren - und zwar wachstumsfördernd sowie
wirtschaftspolitisch und nicht nur sozialpolitisch", sagt Gaffal.
Große Baustellen sieht er bei der Energie- und Klimapolitik, beim
Gesamtthema Mobilität und Verkehr, der Digitalisierung, dem
Bürokratie-Abbau, der Fachkräftesicherung und der steuerlichen
Entlastung.
"Sorge bereitet, dass sich das außenwirtschaftliche Umfeld
eintrübt. Wir sehen erhebliche Risiken: Der Handelskonflikt zwischen
den USA und China kann sich weiter verschärfen, der Handelsstreit
zwischen den USA und der EU ist nicht vom Tisch, in Europa drücken
die Verunsicherung über den Brexit und die Haushaltspolitik Italiens
auf die Stimmung", so Gaffal.
Übersicht Entwicklung vbw Index:
02/2018 01/2018 02/2017 01/2017
vbw Index gesamt: 135 145 145 139
Lage-Index Wachstum: 157 161 158 146
Prognose-Index Wachstum: 124 137 137 134
Lage-Index Beschäftigung: 139 143 145 136
Prognose-Index Beschäftigung: 121 137 140 139
Eine grafische Darstellung des vbw Index finden Sie unter:
www.vbw-bayern.de/vbw-index
Pressekontakt:
Dirk Strittmatter, Tel. 089-551 78-203, E-Mail:
dirk.strittmatter@ibw-bayern.de
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Schlagwörter
Verbände , Industrie , vbw Index , Quartalsberichte , Konjunktur , Finanzen , Bild , Handel , Wirtschaft ,
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