28.08.2019 11:14 | BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken | Geld & Wirtschaft
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EZB soll auf weitere geldpolitische Lockerung verzichten
Berlin (ots) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte auf die
von ihr im September ins Auge gefasste geldpolitische Lockerung
verzichten. Dies fordert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken (BVR), der in seinem aktuellen Konjunkturbericht
die Geldpolitik des Euroraums und Japans verglichen hat. "Zwar haben
sich die Wirtschaftsaussichten im Euroraum in den vergangenen Monaten
eingetrübt, vor allem wegen der andauernden internationalen
Handelskonflikte, doch ist die Ausrichtung der Geldpolitik bereits
heute extrem expansiv", sagt Dr. Andreas Martin, Vorstand des BVR.
"Weitere Lockerungsschritte der EZB bringen der Konjunktur immer
weniger neue Impulse, verstärkten aber die schädlichen
Nebenwirkungen", so Martin weiter.
Bereits heute ist die Ausrichtung der Geldpolitik im Euroraum noch
lockerer als in Japan. Dies sei bemerkenswert, da die japanische
Geldpolitik oft als besonders expansiv angesehen werde. Der Kurs der
Geldpolitik kann anhand der Differenz zwischen dem nominalen
Wirtschaftswachstum und den Finanzierungskosten gemessen werden.
Erhöht sich das Wirtschaftswachstum oder sinken die
Finanzierungskosten, wird der geldpolitische Kurs expansiver. Im
Euroraum liegt die Differenz beider Größen mit 3,1 Prozentpunkten
fast doppelt so hoch wie in Japan mit 1,7 Prozentpunkten.
Zu den Hauptleidtragenden der extremen Niedrig- und Minuszinsen
zählten die Sparer im Euroraum. Aber auch das traditionelle
Bankgeschäft werde durch das anhaltend extreme Zinsumfeld deutlich
erschwert. Martin: "Überfällig ist eine Entlastung der Banken durch
die EZB in Form von Freibeträgen auf Notenbankeinlagen, die dem
Strafzins von aktuell 0,4 Prozent unterliegen." Gleichzeitig sollte
die staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge spürbar gestärkt
werden. "Der in der Politik diskutierte Vorschlag eines staatlichen
Vorsorgefonds für Sparer geht allerdings in die falsche Richtung", so
der BVR-Vorstand. Die Vorsorgeförderung müsse unabhängig von den vom
Sparer gewählten Anlageprodukten gewährt werden, sofern diese der
Altersvorsorge dienen. Auch müsse sie weiterhin über die am Markt
etablierten Finanzinstitutionen erfolgen, wie etwa Banken,
Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften und Bausparkassen.
Der neue Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.
Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Pressesprecherin Melanie Schmergal, Telefon: (030) 20 21-13 00,
presse@bvr.de, www.bvr.de
Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, übermittelt durch news aktuell
von ihr im September ins Auge gefasste geldpolitische Lockerung
verzichten. Dies fordert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken (BVR), der in seinem aktuellen Konjunkturbericht
die Geldpolitik des Euroraums und Japans verglichen hat. "Zwar haben
sich die Wirtschaftsaussichten im Euroraum in den vergangenen Monaten
eingetrübt, vor allem wegen der andauernden internationalen
Handelskonflikte, doch ist die Ausrichtung der Geldpolitik bereits
heute extrem expansiv", sagt Dr. Andreas Martin, Vorstand des BVR.
"Weitere Lockerungsschritte der EZB bringen der Konjunktur immer
weniger neue Impulse, verstärkten aber die schädlichen
Nebenwirkungen", so Martin weiter.
Bereits heute ist die Ausrichtung der Geldpolitik im Euroraum noch
lockerer als in Japan. Dies sei bemerkenswert, da die japanische
Geldpolitik oft als besonders expansiv angesehen werde. Der Kurs der
Geldpolitik kann anhand der Differenz zwischen dem nominalen
Wirtschaftswachstum und den Finanzierungskosten gemessen werden.
Erhöht sich das Wirtschaftswachstum oder sinken die
Finanzierungskosten, wird der geldpolitische Kurs expansiver. Im
Euroraum liegt die Differenz beider Größen mit 3,1 Prozentpunkten
fast doppelt so hoch wie in Japan mit 1,7 Prozentpunkten.
Zu den Hauptleidtragenden der extremen Niedrig- und Minuszinsen
zählten die Sparer im Euroraum. Aber auch das traditionelle
Bankgeschäft werde durch das anhaltend extreme Zinsumfeld deutlich
erschwert. Martin: "Überfällig ist eine Entlastung der Banken durch
die EZB in Form von Freibeträgen auf Notenbankeinlagen, die dem
Strafzins von aktuell 0,4 Prozent unterliegen." Gleichzeitig sollte
die staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge spürbar gestärkt
werden. "Der in der Politik diskutierte Vorschlag eines staatlichen
Vorsorgefonds für Sparer geht allerdings in die falsche Richtung", so
der BVR-Vorstand. Die Vorsorgeförderung müsse unabhängig von den vom
Sparer gewählten Anlageprodukten gewährt werden, sofern diese der
Altersvorsorge dienen. Auch müsse sie weiterhin über die am Markt
etablierten Finanzinstitutionen erfolgen, wie etwa Banken,
Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften und Bausparkassen.
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Schlagwörter
Governance , EZB , Europa , Verbände , Zinsen , Konjunktur , Banken , Finanzdienstleistung , Finanzen , Politik , Wirtschaft ,
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